Predatortour 2022

Nachdem wir wieder gut Zuhause angekommen sind, möchte ich euch einen kleinen Einblick in meine Erlebnisse vor und während der Predatortour 2022 geben. Erstmal vorneweg Pleiten, Pech und Pannen blieben bei uns leider nie aus. Das Turnier war dieses Jahr schon 2 Tage nach dem Ende der niederländischen Raubfisch Schonzeit. Das heißt nur 2 Tage Training für alle Teams! Einerseits ist das schon recht kurz, anderseits sind dann die Fische und die Spots noch nicht ganz so durchgehämmert! Am ersten Trainingstag wollten wir erstmal alle letztjährigen Spots abchecken, um festzustellen das der Krautbewuchs leider extrem und die Wassertrübung schon sehr stark war. Am ersten Platz, einem flachen krautigen Plateau kam dann auch direkt ein 47er Barsch auf den SCORP, so kann es weiter gehen. Dann passierte aber lange gar nichts mehr, bis wir dann am Nachmittag zu unserem Zander Spot gefahren sind. Angefangen mit jiggen über vertiaklen und zum Schluss mit Hardbaits, aber außer einem Fehlbiss kam nichts mehr. Das wird schwer!

Fabio Kuebler

Trainingstag Zwei und es konnte nur besser werden. Wie bereits am Vorabend beschlossen, angelten wir am zweiten Trainingstag ganz neue Spots, etwas weiter vom Starpunkt weg, aber mit Wasser wie es uns gefiel. An diesem Tag windete es relativ stark und an dem ersten Spot konnten wir außer einem schönen aber leider verlorenen Barsch nichts mehr verzeichnen. Also Driftsack ins Boot und nächster Spot. Die nächste Drift angesetzt, 48er Barsch wieder auf SCORP! Keine 5 Minuten später kamen auf der gleichen Drift noch zwei Hecht um die 80cm. Es läuft endlich, wir markieren den Spot und lassen Ihn danach in Ruhe. Auf zur nächsten Flachwasserzone und auch da fangen wir innerhalb einer halben Stunde 4 gute Zander, teils gejiggt und auf Chatterbait. Somit fühlten wir uns schon sicherer für denn kommenden ersten Turniertag und gingen zuversichtlich vom Wasser.

Barsch


Abends im Haus feilen wir an unser Strategie, durch die letztjährige Platzierung starteten wir in der Heat 1. Der Start ist in 3 Phasen aufgeteilt. Heat 1 besteht aus den Nummern 1-50, Heat 2 50-100, Heat 3 100-150. Das wechselt dann an jedem Turniertag. So kann jeder Teilnehmer mal als erstes starten. Dadurch standen 2 Strategien zur Auswahl, ein naher Spot dafür maximale Angelzeit oder weiter fahren und die Spots vom zweiten Trainingstag benageln. Nach etwas hin und her stand der Plan. Wir entschieden uns für denn weiter entfernten Spot, heißt also Vollgas beim Start! Nach einem wilden Ritt sind wir am Zander Spot angekommen, da wir letztes Jahr mit den Zandern echt Mühe hatten, wollten wir diese am liebsten als erstes auf die Karte bringen und nach den ersten Würfen gab es einen heftigen Einschlag auf meinen SCORP. Ich pumpe den Fisch ran und er fühlt sich schwer an, Zander um die 70cm und dann kurz vor dem Kescher noch einmal geschüttelt und ab. Frust und das Blut pumpt! Das Gefühl aber gut, da kommt bestimmt noch einer! Denkste, nach einer Stunde ohne Biss wieder moven, mit dem Hintergedanken später nochmal zu kommen!

Am neuen Spot angekommen, hieß es wieder Searchbaits im Flachen angeln. Nach kurzer Zeit dann ein harter Biss und ein 80cm langer Hecht im Kescher. Unser erster Wertungsfisch, leider haben wir durch ein Server Problem keine Möglichkeit gehabt, ihn normal via App einzureichen, also mussten wir ihn später nachreichen und verloren einiges an Zeit mit telefonieren und abklären. Dann kam lange nichts mehr, ein wenig verwundert änderten wir aber erstmal nichts an der Strategie und hämmerten weiter. Dann zur Mittagszeit wieder ein heftiger Biss auf den SCORP. Ich war mir sicher das es ein Hecht ist, aber was dann kam war der Anfang einer unglaublichen Serie, der Fisch kommt hoch und es ist ein Barsch! Mit weichen Knie, führte ich ihn in den Kescher und dann ein lauter Freudenschrei! Bis dahin war das mit Abstand der fetteste Barsch den ich fangen durfte! Glatter Fuffi! Leider wurde er als 49,5 in die Wertung genommen. Auf jeden Fall riesen Freude auf dem Boot und wir hätten uns nie denken lassen, dass genau dieser Fisch am Ende der Kleinste unserer Karte sein wird. Schnell durchgeatmet, weiter gehts und keine 5 Minuten später fängt Stefan einen schönen 48er Barsch. Leider war das für diesen Tag dann aber auch unser letzter Fisch.
Predatortour

Für den zweiten Turniertag war unser Plan schnell aufgestellt. Nur morgens etwas Wind und danach ist Ententeich angesagt, also möglichst früh versuchen die Zander zu fangen und dann den dritten Barsch. Am Zander Spot kam dann recht schnell wieder Ernüchterung, nicht ein einziger Biss. Also wieder zum Barsch Platz von gestern und sie waren wieder da! Bei einem der ersten Würfe mit dem SCORP kam wieder der Einschlag, ein Traumbarsch mit 51cm und wir haben unsere 3 Wertungsbarsche voll. Nach kurzem durchatmen steht das weitere Vorgehen fest! Schnell die Rute wechseln und noch eine halbe Stunde auf Hecht. Dann ein Biss auf die Hechtrute und noch ein Fuffi, Unglaublich! Somit wurde der 48er geupgraded, doch leider war immer noch kein Hecht in Sicht. Die Zander liessen uns auch ganz schön hängen und außer einem vorsichtigem Fehlbiss konnten wir leider kein Fischkontakt mehr verzeichnen.

Chatterbait

Beim Abpfiff um 16:00 Uhr, hatten wir durch die vielen Spot Wechsel einen fast leeren Tank. Also schnell die Bootstankstelle ansteuern um am nächsten Tag mit einem vollen Tank in den letzten Tag zu starten. Kurz vor der Tanke, ist uns schon ein Boot entgegengekommen und sagte uns, dass diese schon geschlossen ist, was wir im ersten Moment nicht glauben wollten, bis wir uns dann leider selbst davon überzeugt haben. Nach etwas verwundertem hin und her und immer mehr Booten die sich im Hafen einfanden, beschloss ich bei dem Tankstellenbesitzer anzurufen, um dann gesagt zu bekommen "Ich bin nicht mehr da, morgen dann wieder". Dann erfuhren wir von unseren französischen Mitstreitern, dass es wohl noch eine Tankstelle ein Paar Kilometer flussaufwärts geben soll. Einen kleinen Notfall Kanister hatten wir noch an Bord, den schnell in Tank gekippt und auf zur nächsten Tankstelle. Bis wir dort angekommen waren, war die Tankanzeige dann auch wirklich ganz unten. Aber das Übel hatte noch kein Ende. Wir erreichten um 16:28 Uhr die Tankstelle, welche offiziell bis 16:30 Uhr geöffnet haben sollte, natürlich war niemand mehr da! Also gleiches Spiel, ich rufe an in der Hoffnung das vielleicht doch noch jemand irgendwie helfen kann. Es kam dann auch gleich der Besitzer, aber nur um uns zu sagen das er die Tankstelle nicht nochmal öffnen könne. Jetzt mussten wir es riskieren und mit fast leerem Tank noch die wenigen Kilometer bis zu unserem Heimathafen fahren. Das ging gerade noch so gut. Abends durften wir dann mit einem Kanister gefühlt 10 mal zur Tanke. Zum Glück hatten wir einen 20 Liter Kanister im Haus, sonst hätte es noch länger gedauert und wie sollte es auch anders sein, das ganze natürlich bei strömendem Regen.

Am letzten Tag wurde es dann langsam eng, trotz starken Barschen mussten wir die Zander fangen, sonst zählen die Barsche nicht und für die Zander brauchen wir wiederum die Hechte. Also erstmal auf Zander, vertikal mit dem VIMBA, ehrlich gesagt  für uns als überzeugte Wurfangler jedoch dementsprechend schwierig in den Flow zu kommen. Bis wir beschlossen das zu tun, was wir am besten können und zwar im Flachwasser werfen und auf ein wenig Glück hoffen. Am Haringvliet ist es wirklich gut möglich ein Beißfenster zu erwischen, welches in kurzer Zeit alle noch benötigten Fische liefern kann. An unserem ausgewählten Spot angekommen beschlossen wir dann das einer einen Gummi leiert und der andere jerkt. Es dauert dann auch nicht lange bis zum ersten Biss, leider nicht kleben geblieben. Nächster Biss und er hängt, ein Zander, na geht doch. Die Hoffnung glühte auf so ein Beißfenster erwischt zu haben. Voll konzentriert hämmerten wir weiter, aber leider verstrich die Zeit zu schnell und wir mussten ohne weitere Fische unserer Niederlage ins Auge blicken. Die Predatortour 2022 war vorbei und unsere Ziele somit um ein Jahr aufgeschoben. Ich für mich und meine Angelei nehme wieder viele Erfahrungen mit und werde auf jeden Fall mein Zander Game verbessern. Ich möchte mich hier aber mal bei all meinen Unterstützern bedanken. Bei allen die mitgefiebert haben und speziell beim Team Jaeger, die mich mit dem besten Chatterbait auf dem Markt ausgerüstet und mir damit zu einer unglaublichen Dickbarsch Serie verholfen haben.

Im Freefishing nach dem Turnier ging es weiter mit der Serie und auch Hechte und Zander konnten wir dann typischerweise am nächsten Tag in guten Größen fangen. Tja so ist Angeln. Außerdem hab ich es geschafft meinem Partner beim auswerfen schön den SCORP in die Backe zu ballern, zum Glück ist außer einem riesen Schock nichts Schlimmeres passiert. In diesem Sinne, Ich bleib auf jeden Fall dran!

Tight lines
Fabio Kübler
Backe


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